Auf Vermittlung des Vorsitzenden der Museumsstiftung Rheine schenkte die Familie Schilgen den Städtischen Museen ein Weddige Original. 28. Juli 2023

Die Bürger von Rheine und ihre Stadtkirche St.Dionysius

Bürgersinn und Seelenheil

Wir unterstützen das neue große Ausstellungsprojekt 2020/2021

Ausstellung im Falkenhof-Museum Rheine

7. Juni bis 31. Dezember 2020

Verlängerung bis zum 22.August 2021

 

Kommunale Identität, kulturelle Praktiken ihrer Ausbildung und Stärkung, das Verhältnis von bürgerschaftlichem Engagement und Institutionen gehören derzeit zu den brisantesten politischen und gesellschaftlichen Themen. Die Ausstellung „Bürgersinn und Seelenheil. Die Bürger von Rheine und ihre Stadtkirche“ greift diese Fragen auf und verfolgt ein doppeltes Ziel: 1. Aus kultur- und kunsthistorischer Perspektive führt sie vor, wie in der Vormoderne städtisches Alltagsleben und Religion, Stadt und Pfarrei, Rathaus und Kirche einander wechselseitig bedingten. Städtische Identität kam in religiösem Handeln nicht nur zum Ausdruck, sondern wurde im Verhältnis zur Religion überhaupt erst ausgebildet. Nicht zufällig trafen die Bürger am Marktplatz auf Rathaus und Kirche zugleich. 2. Ausstellungsinszenierung und Begleitprogramm zielen freilich nicht nur auf die Darstellung der Vergangenheit. Vielmehr sollen sie Besucher und Stadt mit der Frage konfrontieren, wie heute kommunaler Zusammenhalt und Identifizierung gelingen können.

 

Das innovative Potential einer solchen Ausstellung liegt auf der Hand; waren doch weder das Verhältnis von Stadt, Pfarrei und Frömmigkeit noch die Frage nach der Ausbildung städtischer Identität bislang Gegenstand einer Ausstellung. Für eine Ausstellung zum Verhältnis von Stadtkultur und Religion in Westfalen bietet sich Rheine als Modellfall geradezu an: In ganz Westfalen lässt sich ein hohes Interesse der Städte am Bau von Stadtkirchen im 15./16. Jahrhundert ebenso nachweisen wie die städtebauliche Anlage von Marktplatz, Rathaus und Stadtkirche. In Rheine dokumentiert zudem die reiche archivalische städtische wie kirchliche Überlieferung das enge Verhältnis von Stadt und Religion. Vor allem aber steht der auch überregional bedeutende, in weiten Teilen von Bürgern gestiftete Kirchenschatz exemplarisch für die Region. Seine Qualität an Textilien, Gemälden und Skulptur repräsentiert so überhaupt westfälisches Handwerk und Kunstproduktion.

 

Die Ausstellung ist in vielfältiger Weise regional und überregional vernetzt: Kunst- und Forschungsprojekte begleiten führende Fachvertreter aus Geschichte, Kunst- und Religionsgeschichte sowie Theologie (u.a. WWU Münster, TU Dortmund, Uni Bern). Zudem unterstützen kirchlich Gruppen sowie Institutionen der regionale Kulturförderung (z.B. GWK) ebenso das Projekt wie private Förderer (etwa im Rahmen der Museumsstiftung Rheine).

 

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