Deutschlandpremiere für Jan van der Kooi. Der bekannte niederländische Maler und Zeichner stellt im Museum Kloster Bentlage zum ersten Mal unmittelbar jenseits der Grenze aus. Van der Kooi verbindet Jahrhunderte alte Kunsttraditionen mit seiner ganz eigenen Sicht der Welt. Mit großer Intensität widmet er sich klassischen Bildthemen wie Porträts, Interieurs, Stillleben und Landschaften. Seine besondere Leidenschaft gilt der Darstellung von Tieren.
Van der Kooi ist ein Forscher mit dem Zeichenstift, der seine Motive in Europa, Asien oder Südamerika ebenso findet wie zu Hause im eigenen Garten. Ein verbindendes Element seiner Werke ist die Schilderung des natürlichen Lichts. Bei seinen Entdeckungsreisen auf dem Papier geht es jedoch nie allein um den äußeren Schein der Dinge, sondern um das Innere, um die ureigene Kraft eines Menschen, eines Tieres oder einer Landschaft. Während den Gemälden – oft Studien des Sonnenlichts – eine besondere Ruhe innewohnt, pulsieren die gezeichneten Linien seiner meisterhaften Blätter vor Lebendigkeit.
Großen Wert legt er nicht nur auf das unablässige Naturstudium – nie setzt er Fotos als Gedankenstütze ein – sondern auch auf die Auswahl seiner Materialien. So zeichnet er beispielsweise mit Rötelkreide aus Süddeutschland, die schon Giorgio Vasari im 16. Jahrhundert erwähnte.
Die Ausstellung im Museum Kloster Bentlage gibt einen Überblick über das Schaffen des Künstlers und setzt dabei besondere Schwerpunkte bei den niederländischen Landschaften, den auf Reisen entstandenen Bildern und vor allem den Tierzeichnungen.
Junge Fohlen, kraftvolle Tiger und offenbar gutmütige Gorillas begegnen dem Betrachter ebenso wie Flusslandschaften der nördlichen Niederlande oder sonnendurchflutete Stadtarchitekturen des Südens. Sie alle stellen eine Einladung in die Welt des Künstlers Jan van der Kooi dar.
Eine Begleitpräsentation mit den aktuellen Arbeiten Jan van der Koois, die in den Jahren 2015/2016 in Israel und Palästina entstanden sind, ist zeitgleich im Falkenhof Museum in der Innenstadt von Rheine zu sehen.